Adolph Kolping - Vom Handwerker für Schuhe zum Handwerker Gottes
Havixbeck. Als Auftakt zum 103. Stiftungsfest feierten Kolping- und Gemeindemitglieder auf der Vogelwiese am Stopfer am Donnerstagabend, dem Fest Mariä Himmelfahrt, eine feierliche Hl. Messe, zelebriert von Pastor Raja Kumar Santiagu aus Nottuln. In seiner Predigt spannte der Priester einen Bogen vom Hochfest Mariens zum Gesellenvater und Sozialreformer Adolph Kolping. „Vom Handwerker für Schuhe zum Handwerker Gottes“, so Radja Kumar. Die Vorbereitung sowie die Aufgabe als Lektorin hatte Monika Wellermann übernommen. Im Ramen des jährlichen Gebetsrufs der Kolpingsfamilien gedachten die Mitglieder ihren Verstorbenen. Das Sechswochenseelenamt für Hubert Frieling und das Jahresgedächtnis für Heinrich Rölver wurden besonders erwähnt. Mit dem Lied „Wir sind Kolping“, anspruchsvoll im Text und flotter Melodie endete der vom Chor Cantate musikalisch begleitete Gottesdienst.
Zur anschließenden Feierstunde begrüßte das Leitungsteam Andrea Rump und Andreas Janning freudestrahlend die sehr zahlreichen Kolpinger. Besondere Grüße galten dem Königspaar Petra und Norbert Beumer, und dem Kaiserpaar Claudia und Georg Thier sowie den zahlreichen Jubilarinnen und Jubilaren.
Für den Festvortag hatte die Kolpingsfamilie die Leiterin des Baumberger Sandsteinmuseums, Angela Heinemann eingeladen. Ihr Thema: „Heimat und Sandstein: Tradition, Gemeinschaft und die Zukunft des Baumberger Sandsteinmuseums.
Havixbeck und die Baumbergeregion sind etwas ganz Besonderes stellte die Historikerin Heinemann gleich zu Beginn ihres Vortrags fest. Havixbeck bedeutet ihr Heimat, hier fühl man sich zuhause. Tolerant und offen sei man ihr stets begegnet. In einem Verein ist man dabei und gehört dazu. Eine intakte Vereinskultur wird spürbar, anstatt viel zu reden wird einander geholfen. Mit Tradition und gelebter Gemeinschaft wächst eine lebenslange Verbundenheit und gibt Halt in unsicheren Zeiten. Auch für den Abbau von Sandstein waren diese Werte unverzichtbar. Baumberger Sandstein war und ist weit über Deutschland hinaus äußerst begehrt und wird für Sakralbau, Denkmäler, Kunstwerke etc. sehr wertgeschätzt. Die lange Geschichte des über 1000 jährigen Abbaus erzählt das Sandsteinmuseum in Havixbeck. „Das Museum ist ein ganz besonderer Ort. Nur über Vergangenheit kann ich Gegenwart und Zukunft verstehen, Wissen zu verknüpfen und das Menschen daraus lernen ist das Ziel“, so die engagierte Leiterin, die sich mit Leib und Seele dem Museum widmet. Ein Ort für alle Generationen soll entstehen. Um Tradition und Brauchtum aufrecht zu erhalten werden Plattdeutsche Nachmittage für Kinder, gemeinsames Singen, Nachmittage für Großeltern und einiges mehr angeboten, wobei der Brauch Pinkstebloom nicht fehlen darf. Damit Wissen über Brauchtum nicht verloren geht möchte Frau Heinemann gern mit kundigen Leuten in Kontakt treten um auch damit die Ausstellung weiter zu bereichern. „Rufen sie mich an oder kommen sie einfach zu mir“ wandte sie sich voller Herzblut an ihre aufmerksamen Zuhörer. Heinemann erläuterte die Umbaupläne sowie den Bau der neuen Remise die vom Förderverein Baumberger- Sandstein-Museum errichtet wird. Zur Kostensenkung und um die Gemeindekasse nicht zu belasten sollen Handwerksbetriebe auf ihre Mitwirkung angesprochen werden. Für ihren mit umfangreichem und mit fundiertem Wissen angereicherten Vortrag erhielt Angela Heinemann einen Riesenapplaus.
Als weiterer Höhepunkt des diesjährigen Stiftungsfestes folgte die traditionelle Mitgliederehrung.
Auf eine 25 jährige Mitgliedschaft können Christian Meyer, Timo und Elke Frie, Dietmar und Alexa Brockhaus, Auguste und Norbert Bolz, Wilhelmine Brüggemann, Berthold Könemann, Giesela und Reinhold Schleinhege, Martin Lenter, Sarah Philippskötter, Anne Berning, Guido Menke, Daniel Sasse, Ansgar Philippskötter sowie Anja und Christoph Pape zurückblicken. 40 Jahre gehören Dorothee Göttker, Werner und Maria Wesseler, Werner Hardt, Dieter Hüser, Leo Klan und Julia Kurz der Kolpingsfamilie an. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Reinhold Bußmann und Helmut Edelkamp geehrt. Hermann Josef Frie und Johannes Peter Holtkötter sind bereits 60 Jahre dabei. Sein 65 jähriges Jubiläum feierte Heinz Peters.
Im Jahr 1954 trat Anton Mühlenbeck der Kolpingsfamilie bei und hielt ihr 70 Jahre lang die Treue. Leider ist „Tönne“ kürzlich verstorben und Kolping verliert mit ihm einen ihrer verdienten Brüder. Urkunden mit dem Kolpingzitat „Wer sich an Gott hält, den lässt er niemals fallen“, sowie kleine Präsente und zuvor gesegnete Ehrennadeln wurden den Jubilaren überreicht.
Mit dem Kolpinglied fand die Feierstunde in sommerlicher Abendstunde einen harmonischen Ausklang.